Weilburger Wanderschule

Kleider machen Leute – 49 on Top Mittelhessen unterwegs in Wetzlar

Garbenheimer Warte oder Bismarckturm im Januar 2016

Garbenheimer Warte oder Bismarckturm im Januar 2016

Wo hat Tile Kolup, der falsche Kaiser Friedrich II., in Wetzlar seine Spuren hinterlassen? Dieser Frage gingen die Wanderer der Gruppe 49 on Top, Region Mittelhessen, am 31. Januar 2016 bei ihrer ersten Wanderung 2016 nach. Die Wetzlarer Wanderstrecke „Vier-Türme-Tour“ bildete den roten Faden.

Das Wetter hielt den ganzen Tag über eine schöne Fernsicht parat und auch der befürchtete Regen blieb für die Wanderer bei ihrer ersten Tour im neuen Jahr aus. Schon um 10 Uhr startete die Wandergruppe mit 19 Mitgliedern und Gästen an der Hospitalkirche, gingen durch die Colchester-Anlage und dann erstmals hoch zum Rosengärtchen und zum nahen Goethe-Brunnen.

Erste Station machte die Wandergruppe aus Mittelhessen an der Garbenheimer Warte. Der Turm, als Wachturm mit Graben für die städtische Landwehr im Mittelalter erbaut, wurde 1901 zum Bismarckturm umgebaut. Damit gehört er zu den knapp 150 heute noch erhaltenen Bismarcktürmen in Deutschland.

An der Garbenheimer Warte befand sich im Mittelalter auch die Hinrichtungsstätte „Alter Galgen“. Hier soll Tile Kolup, der sich als falscher Kaiser Friedrich II. ausgab und lange von den Wetzlarern ausgehalten wurde, verbrannt worden sein.

Weiter führte der Weg zur „Landwehr“, schon im 15. Jahrhundert als befestigte Wetzlarer Grenze erwähnt. Der riesige Komplex der ehemaligen Kaserne „Spilburg“ liegt rechter Hand. Bis 1993 war es militärisches Gebiet, heute befinden sich Wohnung und Gewerbe auf dem Kasernengelände.

Durch den „Kaisersgrund“ mit der Tile Kolup Gedenkstätte geht der Weg  hinunter zur Frankfurter Straße um gleich wieder Richtung Brühlsbacher Warte anzusteigen. Der schlanke Turm, auch aus dem Mittelalter, wird von den Wetzlarern mehr oder weniger liebevoll „Bleistift“ genannt.

Von hier führte der Weg weiter durch das Kirschenwäldchen, um stetig ansteigend dann zum Stoppelberg und dem Aussichtsturm auf Wetzlars höchster Erhebung zu führen. 401,2 Meter ist der Stoppelberg hoch und der Aussichtsturm ist der jüngste der Wetzlarer Türme auf der Wanderung. Bei dem klaren Wetter konnte man bis weit in Taunus und Westerwald schauen – der Blick reichte sogar in den Vogelsberg.

Zum letzten Turm der Wanderung, der Burg Kalmunt, führt noch einmal eine Steigung. Dann ist es aber geschafft, von hier aus geht die Tour nur noch abwärts und dann an der Lahn entlang zurück zur Hospitalkirche.

Die Burg Kalsmunt könnte durchaus eine römische Gründung sein, wie so viele Burgen an exponierter Stelle im Lahntal. Relativ sicher, weil bis heute nicht widerlegt, ist die Theorie, dass die Burg durch Karl den Großen zum Schutz der bereits bestehenden Ansiedlung erbaut wurde. Wie dem auch sein, der Kalmunt ist auch heute als Ruine noch ein eindrucksvoller, weit sichtbarer Turm aus vergangenen Zeiten. Tile Kolup wurde auf dem Kalsmunt gefangengehalten und der Prozess gemacht.

Kein Regenschauer, lediglich ein leichtes Tröpfeln, ließ die Unkenrufe der Wetterpessimisten im Vorfeld verstummen. Der schöne Wandertag klang mit einer Einkehr an der Lahn aus.

Wenn Sie die Wandergruppe 49 on Top, Regionalgruppe Mittelhessen, einmal kennenlernen möchten, sind Sie herzlich zum „Schnuppern“ willkommen. Die nächste Wanderung am Sonntag, 28. Februar 2016, führt rund um Friedelhausen und steht unter dem Motto  „Weltanschauung und Philosophie in der Praxis“.

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49 on Top vor dem Stoppelberger Aussichtsturm

49 on Top vor dem Stoppelberger Aussichtsturm

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